Das Wichtigste zu Darlehenszinsen im Überblick
Letztes Update: 02.08.2022
Darlehenszinsen sind Kosten, die Banken für einen Kredit verlangt. Sie ergeben sich aus der Höhe des Darlehens, dem vereinbarten Zinssatz und der Laufzeit. Sie werden als absoluter Betrag in Euro und meist pro Jahr angegeben, jedoch monatlich abgerechnet. Die Banken erhebt diese Zinsen beispielsweise für ein Darlehen zur Baufinanzierung. Dann spricht man auch von Bauzinsen. In diesem Lexikoneintrag erfahren Sie alles, was Sie über den Darlehenszins wissen müssen.
Was ist ein Darlehenszins?
Wer von der Bank ein Darlehen (auch Kredit genannt) erhält, muss in der Regel einen höheren Betrag zurückzahlen, als er ausgezahlt bekommen hat. Das liegt an den Gebühren und Zinsen, die für das vorgeschossene Geld anfallen. Zu diesen Kosten gehören die Darlehenszinsen, beispielsweise für eine Baufinanzierung.
Der Darlehenszins wird im Darlehensvertrag festgeschrieben. Wollen angehende Bauherren oder Immobilienkäufer die Angebote verschiedener Darlehensgeber vergleichen, eignet sich der Darlehenszins als gute Orientierungshilfe. Denn gerade bei den hohen Kreditsummen für die Finanzierung eines Hauses schlagen sich bereits geringe Unterschiede beim Darlehenszinssatz in deutlich höheren Ratenzahlungen nieder.
Wie werden Darlehenszinsen berechnet?
Um die Darlehenszinsen im Rahmen der Baufinanzierung zu ermitteln, nutzen Banken eine komplexe Formel, die verschiedene Faktoren berücksichtigt. Am wichtigsten sind die Höhe der Darlehenssumme und der vereinbarte Zinssatz, aber auch Laufzeit des Darlehens spielt eine Rolle. Aufgrund der zahlreichen Variablen hängt die Höhe der Darlehenszinsen immer von den konkreten Vereinbarungen ab, die Sie mit dem Darlehensgeber treffen. Eine präzise Auskunft über die Höhe der Darlehenszinsen erhalten Sie von Ihrem Darlehensgeber.
Es ist jedoch möglich, sich durch eine vereinfachte Formel dem Betrag anzunähern. Wollen Sie die jährlich anfallenden Darlehenszinsen ermitteln, benötigen Sie den ausstehenden Betrag (Restschuld) und die festgelegten Zinsen:
Restschuld * Zinssatz / 100 = Darlehenszinsen
Bei einer Restschuld von 200.000 Euro und einem Zinssatz von 1,5 Prozent p.a. (per annum = pro Jahr) ergibt sich folgender Wert:
200.000 * 1,5 / 100 = 3.000
Es fallen also in einem Jahr 3.000 Euro Darlehenszinsen an. Um auf den monatlichen Wert zu kommen, muss das Ergebnis für die Anzahl der Monate noch durch 12 geteilt werden:
3.000 / 12 = 250
Die monatlichen Darlehenszinsen betragen in unserem Beispiel demnach 250 Euro.
Beachten Sie bei der Beispielrechnung, dass dies nur der Betrag für die Darlehenszinsen ist. Die Rückzahlung der Kreditsumme ist in dieser Rechnung noch nicht enthalten, auch mögliche Gebühren der Bank fehlen.
Darlehenszins: Sollzins oder Effektivzins?
Der Darlehenszins wird auch als Sollzins bezeichnet. Er gibt die reine Zinshöhe für das Darlehen an. Im Effektivzins sind Tilgungen und andere Einflüsse eingerechnet, weshalb er in der Regel vom Sollzins abweicht. Nicht enthalten sind meist Kosten wie Kontoführungsgebühren, die zusätzlich bezahlt werden müssen. Wie hoch die Gebühren ausfallen, können Sie üblicherweise den Kreditunterlagen entnehmen.
Was ist die Zinsbindung?
Die Sollzinsbindung bedeutet, dass der Zinssatz über einen bestimmten Zeitpunkt vereinbart wird und sich nicht verändert. Dadurch sinken die tatsächlich zu zahlenden monatlichen Kosten stetig. Der gleiche Prozentsatz an Zinsen wird nämlich auf die immer geringer werdende Restschuld erhoben. Mit der Zinsbindung können Sie mit verlässlichen Werten planen und Ihre Finanzen dementsprechend kalkulieren.
Wie lange die Zinsbindung gelten soll, lässt sich mit der Bank vereinbaren. In der Regel haben Sie die Wahl zwischen 10, 15, 20 oder sogar mehr Jahren. Um eine passende Entscheidung zu treffen, sollten Sie die aktuelle Höhe der Darlehenszinsen kennen. Sind die Bauzinsen hoch und ein Abfallen wird erwartet, empfiehlt sich eine möglichst kurze Bindung. Wenn Sie bei Vertragsabschluss Ihrer Baufinanzierung niedrige Bauzinsen erhalten können, lohnt es sich, diese über einen möglichst langen Zeitraum laufen zu lassen.
Was sind variable Zinssätze?
Variable Zinssätze im Immobilienbereich sind Zinssätze, die sich im Laufe der Zeit ändern können und an Referenzzinssätze gebunden sind. Sie können sowohl steigen als auch fallen und beeinflussen die Kosten für Immobilienkredite oder -hypotheken.
Was sind steuerabzugsfähige Zinsen?
In Deutschland können im Immobilienkontext steuerabzugsfähige Zinsen Hypothekenzinsen für selbstgenutzte oder vermietete Immobilien sowie Schuldzinsen bei Vermietung und Verpachtung umfassen. Die genauen Regelungen hierzu sind im deutschen Einkommensteuergesetz festgelegt.
Wie hoch sind die Darlehenszinsen?
Die Höhe der Darlehenszinsen hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem spielt die persönliche finanzielle Situation des Kreditnehmers eine Rolle. Allgemein orientieren sich die Banken bei der Festlegung der Darlehenszinsen jedoch am aktuellen Zinsniveau. Dieses ist in den frühen 2020er Jahren besonders günstig für Baufinanzierungen, weshalb es sich für Sie lohnen kann, jetzt in den Traum vom Eigenheim zu investieren.